An mein erstes Bikerennen der Saison in Nals hatte ich keine grossen Erwartungen. Das ganze Wochenende hatte ich Probleme mit der Atmung, vermutlich wegen Heuschnupfen. Im Rennen konnte ich mich jedoch schnell gut positionieren, hatte gute Beine und konnte technisch sauber fahren. Am Schluss reichte es für einen starken zweiten Rang.
Der GP Osterhas, ein Kriterium über 1 Stunde, war ein hartes Rennen und das erste mit dem neuen Team. Die Zusammenarbeit im Team funktionierte gut und wir konnte 3 Fahrerinnen in den Top10 positionieren. Ich sprintete oft um Punkte und fühlte mich stark.
Am Tag nach dem GP Osterhas fand bereits mein erstes «richtiges» internationales Strassenrennen auf Elite-Stufe statt. Das Rennen in Chambery war auf einem relativ kurzen Rundkurs angesetzt und wer überrundet wurde, musste das Rennen beenden. Meine Beine waren nicht mehr frisch. Ich habe gekämpft bis zum Schluss, konnte das Rennen aber leider nicht fertig fahren, da ich eingeholt wurde. Wie mir erging es vielen Fahrerinnen, auch sie wurden aus dem Rennen genommen. Die lange Renndauer machte mir aber allgemein zu schaffen.
In Engelberg war die Strecke sehr technisch, vor allem auch, weil sie nass war. Ich war physisch gut, aber nicht überlegen. Den Unterschied machte ich immer wieder in den technischen Passagen. Dort war ich immer gut positioniert und konnte meine Stärken ausspielen. So konnte ich mein erstes U23-Rennen gewinnen! Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen.
Zwei Tage nach Engelberg flogen wir bereits weiter nach Brest, wo wir mit dem Team insgesamt 3 Rennen gefahren sind. Das erste Rennen in der Bretagne war technisch schwierig und lang. Mit 143km war es mein bisher längstes Rennen. Die Strecke wies mehrere Gravelpassagen aus. Es war wichtig, gut positioniert in diese hineinfahren zu können. Vor allem in den Gravelstücken konnte ich jeweils viele Positionen gut machen und immer im Peleton bleiben. Auch bei den punchy Uphills (kurze, steile Anstiege) war ich gut dabei. In den letzten Runden musste ich sehr beissen, um dranzubleiben. Doch konnte immer wieder nach vorne fahren und das Rennen im ersten Verfolgerfeld beenden.
Am nächsten Tag hatte ich schlechte Beine und konnte das ganze Rennen über nicht gut reagieren. Das Rennen war sehr nervös, es gab sehr viele Attacken und viele Stürze. Es war ein sehr hektisches Rennen... gegen Schluss fühlte ich mich nicht mehr in der Lage bei den Attacken in Aufstiegen mitzugehen und musste mich einige Kilometer vor dem Ziel droppen lassen. Trotzdem habe ich es noch ins Ziel geschafft.
Das letzte Rennen dieses Dreitageblocks war wieder auf einem Rundkurs. Ich konnte mich schon besser im Feld positionieren. Im langen Aufstieg zum Ziel verlor ich immer etwas an Boden, aber schaffte den Anschluss immer wieder. Dies bedeutete aber, dass ich jeweils viel investieren musste, um die Lücken zu schliessen. «2 laps to go» (2 Runden vor Schluss) war es dann aber vorbei und ich habe den Anschluss nicht mehr geschafft. Aber dies war aufgrund des Rennverlaufs OK. Somit bin ich auch mit diesem Rennen sehr happy :)
Anina Hutter, 16.05.2025