Auf den Sprint habe ich mich sehr gefreut. Die Strecke war cool und ich habe mich gut gefühlt. Ich startete gut und die schwierige Kurve ist mir gut gelungen. Im ersten Aufstieg habe ich versucht kurze und schnelle Schritte zu nehmen. Für mich war das schon ziemlich gut, doch im Vergleich mit den besten Nationen, gibt es noch vieles zum Optimieren 😉. In der Abfahrt war ich schnell, habe die Kurve gut erwischt und konnte viel Schwung mitnehmen. Die Fläche ins Ziel hat sich in die Länge gezogen, doch ich versuchte guten Doppelstockeinsatz zu machen. Im Ziel war ich 22igste und ich hoffte, dass es für den Einzug in die Heats reichen würde. In einem COC hätte es auch easy gereicht, doch leider hatte ich nicht besonders viel Glück an diesem Tag und verpasste die Heats wegen 0.7 Sekunden... am Anfang hat es mich der 31. Rang und dass ich nicht weiterkam aufgeregt, doch ich dachte mir einfach, es wird schon einen Grund haben... denn die Strecke hatte es schon in sich und somit konnte ich ein paar Körner mehr sparen.
Die Strecke war sehr physisch: es gab einen langen Aufstieg von 3min und zwei weitere steile Aufstiege. Auf dieser Strecke brauchte ich einen guten Ski mit genügend Grip aber gleichzeitig auch mit viel Zug, weil es auch noch lange Flächen dazwischen gab. Ich wollte einfach so lange wie möglich an den Tempomachern dranbleiben. Der Start war sehr hektisch, viele Spurwechsel und vor allem viele Stürzte... unteranderem auch einer von mir. Ich bin mit der Innenkante im Schnee hängengeblieben, weshalb es mir den Ski weggezogen hat…ich war schnell wieder auf den Beinen, doch leider gab es schon eine Lücke zu den ersten 15. Den Rest des Rennens habe ich versucht, die Lücke wieder zu schliessen und heranzulaufen... aber der Abstand blieb immer etwa gleich gross. Ab der Rennhälfte hat es einige komplett aufgestellt und meine Gruppe holte immer mehr Athletinnen ein. Ich war immer gut positioniert in dieser Gruppe und war mit einer Italienerin, eine der Stärkeren. Das nutzten wir aus und sind im langen Aufstieg weggelaufen. Am Schluss verlor ich leider den Schlusssprint und wurde 20. Damit bin ich das erste Mal in meiner Karriere an einer Langlauf WM in die Top20 gelaufen. Vor allem mit meiner mentalen Leistung war ich sehr zufrieden in diesem Rennen.
Ich hatte wieder super Skis. Das Testen am Morgen vor dem Rennen mit meinem Servicemann machte mir viel Spass und wir haben schnell den besten Ski gefunden. Im Rennen fühlte ich mich gut und nahm mir vor technisch sauber zu laufen. Beim langen Aufstieg habe ich versucht, nicht nach oben zu schauen und einfach Schritt für Schritt zu nehmen. Die ersten zwei Runden hatte ich ein gutes Paceing und im langen Aufstieg konnte ich mit hoher Kadenz laufen. So wie mich meine Coaches an der Strecke anfeuerte, wusste ich, dass ich ein super Rennen laufe 😉, zudem habe ich vor mir gestartete Läuferinnen eingeholt. Im letzten Aufstieg wusste ich, dass ich nochmals alles geben musste, denn mir war bewusst, dass es richtig eng werden würde. Ich habe teils die Augen geschlossen und kaum mehr geatmet. In der Abfahrt musste ich aufpassen, nicht in eine Rille zu geraten, denn richtig viele sind in der eisigen Abfahrt gestürzt. Im Ziel war ich erst einmal auf Rang 8 und es kamen noch zwei Schnelle von hinten. Aber ich konnte es nicht glauben, dass es für einen Top10-Platz reichte... es bedeutet mir sehr viel und ich bin unglaublich dankbar, dass ich das geschafft habe.
Die Mixed-Staffel wird von je 2 Frauen und 2 Herren (und je 1x in der klassischen und freien Technik) gelaufen. Die Bedingungen waren, gelinde gesagt, nicht sehr freundlich: es hat stark geregnet und die Loipe war tief. Es war wegen den warmen Temperaturen in Kombination mit dem Regen sehr langsam. Als vierte und letzte war ich an der Reihe – ich lief die 5km in der freien Technik. Übernommen habe ich an der 8. Position und konnte in der ersten (von 2 Runden) ein Team einholen, doch leider waren die anderen Nationen schon sehr weit weg, sodass ich nichts mehr ausrichten konnte. Schlussendlich bin ich als siebte ins Ziel gelaufen.
Anina Hutter, 18.02.2025