Weltmeisterschaften Glasgow/SCO

24. Rang Strassenrennen

05.08.2023

Die Strecke führte durch die Stadt von Glasgow, sie war sehr technisch und hatte viele Kurven auf oftmals rutschigen Platten und Markierungen. Es gab einige steile Aufstiege bei denen gerne angegriffen wurde. Die Strecke gefiel mir sehr und kam meinen Fähigkeiten entgegen, weil es rhythmusbrechend war und man viel Energie sparen konnte, wenn man die Kurven richtig fuhr...

Vor dem Start fand die Teampräsentation auf der grossen Bühne statt, danach gingen wir nur noch kurz einfahren. Wir durften uns erst im mittleren Teil des Feldes einreihen. Das spielte aber nicht so eine grosse Rolle, denn der Start fand neutralisiert statt und wir hatten bis zum effektiven Start Zeit uns gut zu positionieren. Ich konnte mich direkt hinter einer Niederländerin platzieren, welche ich auch von Mountainbike her kannte. Da es doch schon zu Beginn einige Stürze gab, versuchte ich am Rand zu fahren. Lara Liener und Aline Epp habe ich schon in der neutralisierten Phase verloren. Wir mussten 5 Runden absolvieren. Um den Handorgeleffekt im hinteren Teil des Feldes zu vermeiden, musste immer in den Top 30 fahren. Dies ist mir meistens sehr gut gelungen und ich konnte auch in den Anstiegen, in denen immer gesprintet wurde, gut mitgehen und mich in der Fläche wieder gut positionieren. Die Anstiege waren am besten von vorne zu fahren. Oftmals konnte man mit einer guten Kurventechnik kleinere Lücken wieder schliessen. Denn solche Lücken entstanden sehr schnell und man konnte innert Sekunden von Position 5 auf 34 zurückfallen. Deshalb musste man die ganze Zeit sehr wach sein.

Beim entscheidenden Angriff der Französin (welche das Rennen schlussendlich gewann) war ich leider nicht zur Stelle. Das Feld war danach geteilt und im letzten Anstieg in der letzten Runde, bekam ich Beimkrämpfe. Die Steilheit machte es nicht besser...

Trotzdem habe ich nicht aufgeben, in der Abfahrt danach etwas mehr riskiert und wieder rangefahren. Der Zielsprint war sehr hart, denn er war lange und ich konnte nicht mehr sprinten... ich wurde zwar letzte dieser kleinen Gruppe, aber trotzdem bin ich mehr als zufrieden mit meiner Leistung.

Für mich war es erst das zweite Strassenrennen der Saison (bin also praktisch ohne Erfahrung gestartet), sich in einem so grossen und starken Feld zu behaupten und den Platz 24 an einer Weltmeisterschaft zu erreichen ist ganz OK 😉

1. Rang Team-Relay (XCR)

09.08.2023

Das Wetter war gut, die Strecke etwas nass aber gut fahrbar. Die Strecke war ist sehr technisch und liegt mir sehr gut.

Ich freute mich sehr das starke Schweizer Team wieder als Juniorin vertreten zu dürfen! Unsere Mission war allen klar: wir wollen unseren Weltmeistertitel vom letzten Jahr verteidigen 😉. Ich startete wieder an zweitletzter Position und konnte dank super Vorarbeit meiner Teamkollegen als dritte ins Rennen gehen, hinter Österreich und Frankreich. Ich versuchte technisch so sauber wie möglich zu fahren. Schon bald habe ich die anderen vor mir gesehen… ich bin einfach mein Tempo weitergefahren und versuchte vor allem in technischen Abschnitten und Abfahrten den Unterschied zu machen. Als ich die Spitze eingeholt hatte, versuchte ich an Nino mit so viel Vorsprung wie möglich zu übergeben. Ich bin sehr stolz auf unser Team, dass wir zusammen wieder Gold gewinnen konnten! Dies wurde nur möglich, weil jeder einzelne fürs Team sein Bestes gegeben hat!

1A Dario Lillo
1B Nicolas Halter
1C Linda Indergand
1D Ronja Blöchlinger
1E Anina Hutter
1F Nino Schurter

6. Rang Mountainbike (XCO)

10.08.2023

Vom Team-Relay vom Vortag habe ich mich nicht nur gut erholt, im Gegenteil, ich war noch sehr «gehyped» von diesem Rennen. Ich konnte das gute Gefühl mitnehmen und wusste wie die Elemente auch mit hohem Puls zu fahren sind.

In der Startrunde konnte ich mich gut positionieren und fuhr auf Position 4 bis 6. Bei den ersten 2 Runden konnte ich in der Spitzengruppe gut mithalten (bergauf) und vor allem im technischen Teil Energie sparen oder sogar Zeit gut machen. Deshalb versuchte ich gut positioniert in die Abfahrt zu kommen. Leider merkte ich gegen Ende vom Rennen, dass ich die Spitzengruppe ziehen lassen und mich auf meinen eigenen Rhythmus konzentrieren musste. Ich habe auf meinen Körper gehört, trotzdem weiter gekämpft und versucht technisch sauber zu bleiben. Dies ist mir gelungen und genau deshalb ist der 6. Rang an der WM keine Enttäuschung sondern ein Erfolg für mich.

Für Erfolg muss man nicht immer Medaillen in der Hand halten… manchmal sind andere Werte ebenso entscheidend! An dieser WM konnte ich so viel lernen: mental, physisch aber auch im Bereich Selbstvertrauen. Klar war eine Medaille mein Ziel, aber ich bin hungrig und werde weiter daran arbeiten ✌🏻.

Anina Hutter, 18.08.23

Fotos Maxime Schmid, egopormotion, Swiss-Cycling